- Kędzierzyn-Koźle
- Kędzierzyn-Koźle[kɛn'dʑɛʒin 'kɔʒlɛ], deutsch Kạndrzin-Cosel, Kreisstadt in der Woiwodschaft Opole (Oppeln), Polen, an Oder und Gleiwitzkanal, 71 200 Einwohner; in Koźle Werft, Maschinenbau, Papier- und Lebensmittelindustrie und wichtiger Hafen am Klodnitzkanal; in Kędzierzyn entstand auf dem Gelände des 1939 errichteten und 1944 durch Luftangriff zerstörten Benzinsynthesewerkes der I. G. Farbenindustrie AG 1951-54 ein Chemiekombinat (Stickstoffindustrie).In Koźle Altes Schloss aus dem Mittelalter, Neues Schloss (zweite Hälfte 16. Jahrhundert), Pfarrkirche (im 16. und 19. Jahrhundert umgebaut), Minoritenkirche und -kloster und Rathaus (18. Jahrhundert).Koźle (deutsch Cosel) war im 12. Jahrhundert eine Grenzburg der Piasten gegen Mähren. Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt nach Magdeburger Recht gegründet. 1312-55 war sie Residenz eines Herzogtums und wechselte danach wiederholt den Besitzer. Nach 1700 zur Festung ausgebaut, kam die Stadt 1742 an Preußen und war in der Folge mehrfach umkämpft. Der seit 1283 belegte Ort Kędzierzyn (deutsch Kandrzin) hieß 1934-45 amtlich Heydebreck O. S. (= Oberschlesien). 1945 kamen beide Orte unter polnische Verwaltung; die Zugehörigkeit zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 (in Kraft seit 16. 1. 1992) anerkannt. 1951 erhielt Kędzierzyn Stadtrecht und wurde 1975 mit Koźle, Sławięcice (deutsch Ehrenforst) und Kłodnica (deutsch Klodnitz) zur Stadt Kędzierzyn-Koźle vereinigt.
Universal-Lexikon. 2012.